Die Verborgene Flamme

Die Welt ist nicht mehr, was sie einmal war – das haben die Menschen wohl zu allen Zeiten festgestellt. Überall wuchert das Böse in Form von Korruption, Sittenlosigkeit, Lüge und Ungerechtigkeit. Und nie war es so schlimm wie jetzt! Aus diesem Grund beschloss der damals noch junge steinreiche skentische Adlige Arathas Ash-Loreseeker, etwas gegen das Übel zu unternehmen. Ausgestattet mit Maske, Degen und hochwertigem Kris, stürzte er sich ins Abenteuer, bekämpfte das Böse, wo immer er es fand, und half den Notleidenden. Er gab sich zwar den Decknamen „Flammenhand“, dennoch wurde seine Identität bald offenbar. Da es an Klägern fehlte, ließ man ihn nach dem gültigen Recht gewähren – Selbstjustiz ist auch in Skent nicht unerwünscht. Sein Beispiel begeisterte die Menschen derart, dass er zahlreiche Nachahmer fand. Bald sah sich Ash-Loreseeker veranlasst, eine eigene Geheimgesellschaft zu gründen, die all jene aufnahm, die sich dem Kampf gegen das Böse stellen wollten. Dabei wurde allerdings auf zwei Dinge geachtet: 1. mussten die Kandidaten über entsprechenden Reichtum verfügen, um sich bei ihren Unternehmungen gut auszustatten, 2. wenn das nicht der Fall war, mussten sie sich immerhin als Abenteurer, Kämpfer oder Wissenschaftler bereits etabliert haben.

Obwohl die Verborgene Flamme eine Geheimgesellschaft ist und ihre Mitglieder nicht preisgeben dürfen, dass sie zu ihr gehören, hat sie einen beträchtlichen Bekanntheitsgrad erlangt. Bei vielen Berühmtheiten spekuliert das Volk eifrig darüber, ob sie wohl Mitglied dieser illustren Abenteurerelite sind. Ash-Loreseeker ist inzwischen bereits zu alt, um selbst noch in den Kampf zu ziehen, er überwacht und finanziert die Gemeinschaft jedoch weiterhin. Der Geheimbund ist inzwischen so erfolgreich geworden, dass er sich „Zweigstellen“ in verschiedenen Städten bis hin nach Es-Chaton leisten kann.

Zu den verhasstesten Gegnern der Verborgenen Flamme gehören die Cairwyach. Diese werden von den „Flammen“ weniger deswegen verfolgt, weil sie durch ihre illegalen Geschäfte der Wirtschaft schaden, sondern weil es heißt, sie beteten böse, uralte Gottheiten an. Die Regierung lässt die „Flammen“ nur zu gerne gewähren, da sie sich dann selbst weniger um die lästigen und unverwüstlichen Cair kümmern muss. Meist fallen den Flammen jedoch nur unwichtige und niedrigrangige Cair zum Opfer (oder werden ihnen als Ablenkungsmanöver zugespielt).

Man muss jedoch dazu sagen, dass die „Verborgene Flamme“ normalerweise nicht eingreift, wenn sie ein Scheitern befürchten muss. Aussichtslose Situationen, Unrecht, gegen das nichts auszurichten ist, und peinliche Blamagen könnten das positive Selbstbild der Mitglieder beschädigen. Aus diesem Grund vermeiden sie es möglichst, mit diesen Dingen konfrontiert zu werden, sind meistens erfolgreich und stehen auf diese Weise erst recht als strahlende Helden da.

Bei den Mitgliedern der Gesellschaft hat sich die Auffassung durchgesetzt, die Welt müsse von ihren Taten erfahren. Daher verfassen sie Gedichte, Romane und Theaterstücke über ihre eigenen Leistungen, die, von den Mitgliedern selbst finanziert, auch durchaus veröffentlicht werden. Das hat ihre Bekanntheit und Beliebtheit noch erhöht. Vor allem die jungen Leute blicken zu den Helden der „Verborgenen Flamme“ als zu ihren großen Vorbildern auf.

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