Geschichtlicher Überblick über die Welt

aufgezeichnet und mit Daten verstehen von Coelestinus Mandama

Urzeit Kaum überlieferte Zeugnisse. Die menschlichen Kulturen der Urzeit hinterließen uns nur rudimentäre Spuren ihrer Zivilisation, etwa primitive Malereien an Höhlenwänden oder Knochenschnitzereien, deren Sinn verborgen ist.
Die elfische Kultur jedoch scheint bereits in der Urzeit der menschlichen weit überlegen gewesen zu sein. Wie sich diese Kultur entwickelt hat – ja, ob sie sich in der Phase, die uns Menschen als „Geschichte“ bekannt ist, überhaupt in irgend einer Form entwickelt hat, wissen wir nicht.
Es gibt Hinweise auf eine blühende Tier- und Pflanzenwelt in der Urzeit, auf eine Artenvielfalt, die hernach nie wieder existiert hat.
Zeit der Katastrophen (ca. 60.000-50.000 vCEL) Eine unbekannte Katastrophe löst allgemeines Artensterben aus. Offenbar fiel Ascheregen auf die Erde herab, der Boden scheint von anhaltenden Erdbeben aufgebrochen worden zu sein. Die Welt wird über lange Zeit hinweg von unterschiedlichen Naturkatastrophen heimgesucht. Auch die menschliche und elfische Kultur verschwinden beinahe völlig.
Totes Zeitalter (ca. 50.000-4000 vCEL) Auch nach dem Nachlassen der Naturkatastrophen bleibt die Welt wie tot. Das Leben erscheint erloschen. Nur sehr langsam breiten sich wieder Pflanzen, Tiere und auch Menschen aus, es gibt jedoch deutlich weniger Arten als zuvor. Aus der späten Phase diese Zeitalters sind Knochenfunde obskurster Wesen bekannt geworden, die sich nicht anders als zu erschreckenden Monstren zusammensetzen lassen.
Früh-chrymäische Kultur (ca. 4000-4700 vCEL) Aus der Asche des Toten Zeitalters erstehen auch die Menschen wieder auf. Die ersten chrymäischen Ansiedlungen finden sich im Gebiet des heutigen Nord-Marou, dort beginnt sich ein neues Zentrum menschlicher Kultur zu entwickeln. Offenbar werden nun Ackerbau und Viehzucht entdeckt, und die ersten Ansiedlungen entstehen.
Hoch-chrymäische Kultur (ca. 3700-3500 vCEL) Die Chrymäer breiten sich auf dem gesamten Kontinent aus, bis in den südlichen Dschungel hinein und im Norden bis ins heutige Skent. Innerhalb weniger Jahrhunderte entwickeln sie eine komplexe Kultur. Sie erschaffen beeindruckende Kunstwerke, Bilder und Tongefäße sowie Statuen, bedienen sich einer hochkomplizierten Sprache mit zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten und ersinnen ein raffinierendes, gut funktionierendes Staatswesen, das auf demokratischen Grundlagen basiert. Zudem sind sie offenbar recht fähige Magier. Unter der chrymäischen Herrschaft entstehen große Städte, regelrechte Metropolen. Die Wissenschaft vermutet, dass die Chrymäer auch für das Verschwinden der „Monstren“ verantwortlich sind, denn Szenen, wie chrymäische Krieger erschreckende Kreaturen bekämpfen, finden sich in der Bild- und Schriftkunst dieses Volkes.
Von der Religion der Chrymäer ist durch das Eingreifen von Sunderwright wenig bekannt. Begeisterte er sich auch sonst außerordentlich für diese altehrwürdige Kultur, war er in der Vernichtung ihrer religiösen Texte sehr gründlich. Es gibt dennoch vage Hinweise darauf, dass sie wohl, ähnlich wie später die Yunai, eine Art Muttergottheit verehrten.
Noch heute sind uns chrymäische Gedichte, Statuen und architektonische Leistungen ein Vorbild. Unser philosophisches Gedankengut soll ebenso zu einem Teil auf chrymäische Grundlagen zurückgehen.
Auch die elfische Kultur scheint sich inzwischen erholt zu haben. An ähnlichen Elementen in der bildenden Kunst glauben die heutigen Forscher abzulesen, dass reger Kontakt zwischen Elfen und Chrymäern bestand.
Die Archäologie hat sich der zahlreichen chrymäischen Ruinen in aller Welt angenommen und arbeitet daran, neue Erkenntnisse über diese antike Kultur zu gewinnen. Glücklicherweise sind ihre Kunstwerke und Schriften zu einem gewissen Teil erhalten, sodass wir uns ein Bild von ihrer Kultur machen können. Auf viele Fragen sind jedoch bislang noch keine Antworten gefunden.
Spät-chrymäische Kultur (ca. 3500-3000 v.E.L.) Abrupt und ohne erschließbare äußere Gründe beginnt die chrymäische Hochkultur zu zerfallen. Bürgerkrieg bricht aus, Naturkatastrophen zerstören die chrymäischen Hauptstädte und Tempel. Das politische System versagt, die Produktion von Kunst kommt zum Erliegen, nur wenige schauerliche Schriftstücke und Bilder sind uns aus dieser Zeit erhalten. Innerhalb weniger Jahrzehnte verschwinden die Chrymäer und lassen nur Ruinen zurück. Offenbar ziehen sich auch die Elfen von den Menschen zurück und leben von nun an vollständig für sich, sodass es kaum noch zu kulturellem Austausch zwischen Elfen und Menschen kommt.
Zeit der Stille (ca. 3000-1500 vCEL) Jegliche menschliche Kultur scheint ausgestorben. Auch elfische Kulturerzeugnisse sind aus dieser Epoche nur spärlich erhalten. Noch immer wüten Naturkatastrophen, weitere Tierarten verschwinden für immer.
Zeit des Erwachens (ca. 1500-1000 vCEL) Eine Zeit ohne Naturkatastrophen begünstigt ein neues Erwachen der menschlichen Kultur. Relativ gleichzeitig entwickeln sich in Skent und dem heutigen Es-Chatonica kleinere Ansiedlungen. Ackerbau und Viehzucht werden neu entdeckt, zur Produktion von Kunst kommt es jedoch nicht.Währenddessen entwickelt sich auf der Inselgruppe von Yun, die von den Katastrophen weitgehend verschont blieb, eine von der übrigen Welt unabhängige monarchistische Hochkultur. Einige Forscher sind der Meinung, dass das Volk von Yun von überlebenden Chrymäern abstammt. Die Yunai sind bereits damals der Schifffahrt mächtig, aber bei ihren Erkundungen des Festlands finden sie nur wüste Gebiete und barbarische Völker vor, sodass sie bald das Interesse verlieren und sich auf ihre Inseln zurückziehen. Dort leben sie mehrere Jahrhunderte ungestört in der Auffassung, das einzig zivilisierte Volk der Welt zu sein.
Neubesiedlung (ca. 1000-500 vCEL) Im heutigen Marou, Skent und Es-Chatonica entstehen unterschiedliche menschliche Kulturen. Es entwickeln sich in verschiedenen Gebieten verschiedene Religionen mit zahlreichen Göttern. Offenbar fallen zu dieser Zeit weltliche und geistige Macht häufig in einer Person zusammen. Der Kontinent Chrymäa ist in viele kleine Reiche gespalten, die sich gegenseitig bekämpfen. Auch die Elfen wenden sich zum Teil gegen die Menschen und bekämpfen sie. Bildende Kunst wird kaum, Literatur wegen rudimentärer Sprache praktisch gar nicht produziert.
Aufschwung Anonymas (ca. 500-200 vCEL) Auf dem Gebiet des heutigen Es-Chaton* beginnen sich Herrschaft und Religion über die Umgebung durchzusetzen. Die Sprache entwickelt sich weiter, und die Kunst beginnt von neuem aufzuleben. Freilich sind die meisten Kunstwerke aus dieser Zeit verloren, da sie aufgrund ihres religiösen Inhalts von Sunderwright zerstört wurden. Zum ersten Mal werden Überreste chrymäischer Kultur und auch magischer Kunst wieder entdeckt. Bald betrachten die Menschen diese Entdeckungen als willkommene Ergänzungen ihres Lebens.
Aufbruch und Umseglung Lukiens (ca. 200-50 vCEL) Eine optimistische Phase der Forschung an der Vergangenheit und Magie beginnt. Zauber werden wieder entdeckt, Erfindungen wie der Glasschliff werden gemacht, auch die Hochseeschifffahrt gewinnt an Beliebtheit. Der Kontinent Lukien wird vom Seefahrer Sarpedon Lucius weitgehend umschifft und stellenweise erforscht. Dabei kommt es zu ersten Begegnungen zwischen Menschen und Orks. Ein Aufschwung des Handels erfolgt, indem Waren aus Lukien importiert werden, auch ein lebhafter Sklavenhandel mit Orks nimmt seinen Anfang. Erste Universitäten werden gegründet.
Niederschlagung der Magier (um 50 vCEL) Magier schließen sich zu ersten Gemeinschaften zusammen und beginnen Einfluss auf Politik und Gesellschaft auszuüben. Diese Gemeinschaften werden jedoch kurz darauf durch das Eingreifen von Priestern und religiösen Interessengemeinschaften brutal niedergeschlagen. Die verschiedenen Tempel teilen Magieausübung in sogenannte Schwarze und Weiße Magie ein. Als Schwarzmagier bezeichnete Magiekundige werden von ihnen zusammengetrieben und abgeschlachtet. Weitere Magieausübung wird von den Tempeln streng reguliert und überwacht. In dieser Zeit veröffentlicht Sunderwright seine ersten philosophischen Abhandlungen auf dem Gebiet der Metantropik, weshalb er sofort zum Ketzer erklärt wird. Er muss fliehen.
Erste Destillation von Hexol (um 20 vCEL) Während seines Exils auf der Insel Nesca findet Sunderwright eine Möglichkeit, einen Stoff aus der Luft zu destillieren, den er als Flüssigmagie oder Hexol bezeichnet. Dieser Stoff entpuppt sich als effektive Energiequelle. Im Geheimen gelingt es Sunderwright, den Prototyp eines Organons zu entwickeln, dann verbesserte Organa. Schließlich konstruiert er mithilfe von Golems, Imps und Dämonen die fliegendes Stadt Es-Chaton.
Es-Chatons Landung Es-Chaton landet auf der heutzutage unbekannten Hauptstadt und zerschmettert sie. Mit diesem Ereignis beginnt eine neue Zeitrechnung.
1 nCEL

„Reinigung“ und Sklavenbefreiung

Um die Wahrheit seiner Philosophie zu beweisen, lässt Sunderwright zahlreiche Kleriker niedermetzeln. Ausübung von Religion wird unter Strafe gestellt, die Religiösität lässt auf Phainomainica rapide nach.Sunderwrights umfassende damnatio memoriae beginnt.
1-26 nCEL

Zeitalter der Eroberungen

Von Es-Chaton ausgehend, fällt die Welt Stück für Stück unter Sunderwrights Herrschaft. Sunderwrights bedeutende Erfindungen auf den Gebieten der Magie und Technologie machen seine Truppen unbesiegbar.
Die Produktion von Imps wird verbessert. Zur optimierten Überwachung von Organa werden Chimären mit besonderem Magiegespür konstruiert, die Drachenmenschen. Der umfassende Forschungsaufschwung führt auch zur Gründung neuer Universitäten.
Die Elfen werden von einem mysteriösen Massensterben hinweggerafft, das durch keine bekannte Heilungsmethode verhindert werden kann. Innerhalb weniger Jahre verschwindet das uralte Volk von Phainomainica und hinterlässt nur seine halbblütigen Nachkommen.
1 79 nEL

Tod Sunderwrights, Zersplitterungskrieg

Kurz nach der Eroberung Yuns stirbt Sunderwright im Alter von über 200 Jahren. Sogleich bricht Chaos in seinem Weltreich aus. Erbitterter Krieg in Chrymäa, v. a. zwischen Es-Chatonica und dem heutigen Marou, führt zur ersten Auswanderungswelle nach Lukien.
192 nCEL

Unabhängigkeit Marous

Im Krieg gelingt es Marou, sich von Sunderwrights Weltreich zu lösen und unabhänig zu werden.
193 nCEL

Unabhängigkeit Lukiens, Proklamation des "Freien Lukien"

Die einst von Sklavenhändlern und Auswanderern gegründeten Ansiedlungen in Lukien verstehen sich bereits länger als von Chrymäa unabhängiges Land. Es kommt zum Aufstand gegen die Regierung, die Führer der Revolte übernehmen die Herrschaft und erklären die Unabhängigkeit ihres Landes, des „Freien Lukien“. Das vom Krieg zermürbte Chrymäa ist nicht in der Lage, einzugreifen. Skent bleibt mit Es-Chatonica verbündet, Yun bleibt unterworfen.
um 210 nCEL

Auswanderung

Es-Chatonica ist verwüstet und verarmt, ebenso wie Marou, wo zudem noch Seuchen wüten. Auch in Skent sind die Verhältnisse kaum besser. Hunger und Armut führen zur zweiten Auswanderungswelle ins „Freie Lukien“.
ca. 210-250 nCEL

„Hexolwelle“

Allmählich kehrt Frieden ein. Die es-chatonicanische Wirtschaft erlebt einen Aufschwung, der vor allem dem Handeln mit Hexol zu verdanken ist. Während Sunderwrights Eroberungszüge den Besiegten meist nur wenige Vorteile brachten, wird nun der größte Teil der Energieversorgung in Es-Chatonica, Skent, Marou und West-Lukien auf Hexol umgestellt. In abgelegenen und konservativen Gebieten bleibt es bei der Energieversorgung durch Holz. Da das Monopol für Hexoliquid bei den jeweiligen Staaten liegt, wird nur Kris-Hexol privat gehandelt. Das gepeinigte Es-Chaton erholt sich rasch und wächst mehr und mehr an. Bald kann die Stadt ihre Einwohner nicht mehr fassen, und die Ärmsten siedeln sich unterhalb der eigentlichen Stadt in den Ruinen ihrer Vorgängerin an.
Ab 195 nCEL

Expansion des Freien Lukien
Ork-Konflikt

Von West-Lukien aus machen sich Siedler auf, um das östliche Land in Besitz zu nehmen, wo Orks leben. Zwischen Menschen und Orks kommt es zu erbitterten Kämpfen, nur langsam werden die Orks zurückgedrängt. Nach den Halborks, die durch den Sklavenhandel nach Chrymäa entstanden sind, vergrößert sich in Lukien nun auch der Bevölkerungsanteil an Halb-Orks stark. In den folgenden Jahren werden die Halborks zunehmend zum Problem.
234 nCEL

Gleichberechtigung der Frauen

In Es-Chatonica setzt die Frauenrechtlerin Elena Kracher die Gleichberechtigung der Geschlechter durch.
Ab 240 nCEL

Kris-Firmen gewinnen an Einfluss

Von den vielen Unternehmen, die sich auf den Verkauf von Kris spezialisiert hatten, sind nur noch drei bemerkenswerte Kräfte übrig geblieben, Pearworth, Ravene und Scheffler. Diese Unternehmen expandieren und haben Zweigstellen in anderen Städten – eine wirtschaftliche Neuerung.
252 nCEL

Grenzscharmützel
Unruhen auf Yun

Nach einem diplomatischen Streit kommt es an der Grenze von Es-Chatonica und Marou zu Gefechten. Soldaten werden von der besetzten Inselgruppe Yun abgezogen, woraufhin es dort zu einem rasch um sich greifenden Aufstand kommt. Nur durch hartes Durchgreifen der übrig gebliebenen Es-Chatonischen Truppen kann verhindert werden, dass auch Yun seine Unabhängigkeit wieder erlangt.
255 nCEL

Tinker-Debatte

Der es-chatonische Völkerkundler Philus F. Tinker setzt sich offen für die Gleichberechtigung der Halborks ein. Als Tinker daraufhin mit Lehrverbot bestraft wird, kommt es in Es-Chaton zu Straßenschlachten, die sich über mehrere Wochen hinziehen. Tinkers Abreise nach Skent beruhigt die Lage etwas.
256 nCEL 

Verbot der Weltretter

Auch nach den Straßenkämpfen verbleibt Unruhe in Es-Chaton. Die arme Bevölkerung ist unzufrieden mit ihrer Situation (dies schließt auch die Halb-Orks mit ein), die Schuld wird beim Staat und seiner neuen Technologie gesucht, durch die sich die Struktur einer gesamten Welt verändert hat. Eine bisher kaum beachtete Philosophenschule tritt dabei in den Vordergrund, die sogenannten Weltretter, die aus sozialen und verqueren mystisch-spirituellen Gründen die Einstellung der Hexolproduktion fordern. Nach Nichtbeachtung ihrer Forderungen werden sie militant und schneiden den es-chatonischen Bezirk Beskal durch Beschädigen eines Organons zwei Tage lang von der Energieversorgung ab. Als auch Pelonious Pearworth nur knapp einem Anschlag entkommt, werden die Weltretter von der Regierung verboten. Diese Entscheidung, das erste Verbot einer Philosophenschule seit Beginn der Geschichte, erschreckt die Akademiker weltweit. Die Weltretter indes beeindruckt es nicht, sie wandern in den Untergrund ab, wo sie nun als Sammelbecken für die Unzufriedenen fungieren.
Jetzt Wir schreiben das Jahr 257 nEL

* Der Name der Stadt, die durch Es-Chatons Landung zerstört wurde, fiel Sunderwrights damnatio memoriae anheim. Sie wird von der Wissenschaft mit dem Namenskonstrukt Anonyma bezeichnet.

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