Skrit
von Philus F. Tinker

Übersicht

Hautfarbe: ca. 35 % dunkelbraun bis schwarz, ca. 50 % Albinos, ca. 15 % schwarz-weiß „gescheckt“
Haarfarbe: von der Hautfarbe abhängig, schwarz, weiß oder auch zweifarbig
Augenfarbe: ebenfalls von der Hautfarbe abhängig; bei dunkelhäutigen Skrit blau, grün oder grau, bei Albinos von farblos über rot bis violett
Größe: bis zu 1, 90 m
Heimat: ursprünglich die unwirtlichen Berge und Küstengebiete des nördlichen Skent, wo auch heute noch einige Skrit-Stämme leben, ansonsten Nord-Skent
Sprache: Skritley
Besondere Fähigkeiten: keine bekannten
Status: langsam aussterbendes Volk, das sich mit den übrigen Völkern vermischt
Erwähnenswertes: Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die „modernen“ Menschenvölkern aus den Skrit und nicht aus den Chrymäern entwickelt haben. Noch heute lebt ein Teil der Skrit als „unzivilisiertes“ Nomadenvolk weit entfernt von den Städten, ohne moderne Technik zu nutzen.

Eines der urtümlichsten und ältesten Völker der Welt sind die Skrit, die wegen ihrer Lebensweise von vielen noch heute abwertend als „Barbaren“ bezeichnet werden. Den aggressiven, axtschwingenden Skrit der heutigen Abenteuerromane, der den fleißigen und ehrbaren Siedler bedroht, hat es freilich nie gegeben. Vielmehr sind sie ein friedliebendes, ja sogar auffallend zurückhaltendes Volk. Die zunehmende Besiedlung ihres Gebietes zwingt sie mehr und mehr dazu, ihre Lebensweise aufzugeben und sich mit den Einwohnern Skents zu vermischen.

Aussehen

Das Ungewöhnliche an den Skrit ist ihre Hautfarbe. Bei diesem Menschenstamm ist der Albinismus so verbreitet, dass etwa die Hälfte aller Skrit Albinos sind. Ein weiterer großer Anteil Skrit ist dagegen sehr dunkelhäutig, beinahe schon schwarz, mit auffallend hellen Augen. Eine Ähnlichkeit zu den Bewohnern von Yun ist auffällig. Wenige Skrit sind sogar gescheckt mit weißer und schwarzer Hautfärbung zugleich. Doch von ihrer seltsamen Färbung abgesehen haben sie schön geschnittene Gesichter, vor allem die Albinos besitzen häufig etwas geradezu Ätherisches.

Die Skrit flechten ihr Haar zu vielen kleinen Zöpfen, die sie verfilzen lassen, nur selten sieht man sie mit ungeflochtenem Haar.

Skrit-Frau (zum Vergrößern klicken)

Lebensart

Die Skrit sind Nomaden. An den felsigen Küsten von Skent weiden sie ihre Ziegenherden, von denen sie alles gewinnen, was sie zum Leben brauchen. Mithilfe ihrer Hütehunde halten sie die Herden zusammen. Sie leben in niedrigen, leicht transportablen Zelten, die aus der Ferne nur schwer vom felsigen Grund zu unterscheiden sind. Eine Gemeinschaft von Skrit besteht aus 20 – 60 Personen. Manchmal schließen sich mehrere Gruppen zeitweilig zusammen, um sich später wieder zu trennen. Die Gemeinschaft wird vor allem von den Älteren angeführt. Fast jede Gruppe besitzt einige sogenannte Seher, auf deren Wort viel Gewicht gelegt wird. Bei den Skrit tragen Männer und Frauen die gleiche Kleidung und übernehmen dieselben Aufgaben. In den Gruppen hilft jeder jedem.

Glaube und Aberglaube

Die Skrit sind für ihren Aberglauben bekannt, der ihr Leben bestimmt. Sagen über eine gewaltige Schlange namens Skaa (gesprochen Skå), welche die Welt tötet und die gesamte Schöpfung verschlingen will, nehmen den Hauptbestandteil ihrer Mythologie ein. Die Skrit betrachten sich selbst als Opfer dieser Schlange und führen die Farblosigkeit der Albinos darauf zurück, dass diese von Skaa wieder ausgewürgt worden seien. Bei der Berührung mit der Schlange hätten sie die Farbe der Erde eingebüßt, was von den Skrit als sehr schlimm empfunden wird, denn die Erde wird als die Muttergottheit betrachtet, die von Skaa getötet wird.

Die Skrit leben in beständiger Angst davor, erneut von Skaa verschlungen zu werden, und haben etliche absurde und gespenstische Bräuche entwickelt, um diesem Schicksal zu entgehen. Am bekanntesten ist ihr Brauch, sich die Haut zu bemalen: Herausstehende Knochen, Pfeile, die das Herz durchbohren, und große offene Wunden, die sie auf ihre Körper zeichnen, sollen Skaa irre führen und den Eindruck erwecken, sie seien bereits tot. Desweiteren symbolisieren aufgemalte Tränenströme ihre beständige Trauer um die Muttergottheit. Auch Schutzsymbole sind beliebt, wie die Skrit überhaupt alles mit sich herumtragen, was ihnen Schutz verspricht: durchlöcherte oder glänzende Steine, Perlen, Federn, getrocknete Blätter usw. Häufig fertigen sie daraus Ketten an oder flechten die Glücksbringer ins Haar, um sie nicht zu verlieren. Auch bestimmte festgelegte Gesten, mit denen sie Geister/böse Magie usw. abzuwehren glauben, sind bei den Skrit beliebt.

Die Skrit beobachten die Natur mit abergläubischer Furcht, und allein der Anblick eines verkrüppelten Baumes oder seltsam geformten Steines kann eine Gruppe von ihnen dazu veranlassen, einen bedeutenden Umweg zu machen.

Zudem zeigen die Skrit große Angst vor allem, was nicht zu ihrem schlichten Lebenswandel gehört, und meiden es peinlich. So machen sie meist einen großen Bogen um Städte, sie gebrauchen keine Magie und führen nur im Notfall Handel.

Sprache

Das sogenannte Skritley ist keiner bekannten Sprache ähnlich und nur sehr schwer zu lernen und zu verstehen. Es ist eine konsonantenreiche Sprache mit zahlreichen Rachenlauten. Da die Skritley keine eigene Schrift benutzen, sind vermutlich schon viele ihrer Vokabeln verschollen, da sie nicht transkribiert wurden.

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